BAUEN+ 2/2024

Energie/Dachbegrünung

Sicht auf das einfach-intensiv begrünte Dach eines Verwaltungsgebäudes
Sicht auf das einfach-intensiv begrünte Dach eines Verwaltungsgebäudes (© Freudenberg)

Peggy Freudenberg, Anita Morandell Meißner


Gründächer unter der Lupe: Dämmung, Kühlung, Wasserrückhaltevermögen

Relevante Erkenntnisse für die bauphysikalische Performance


Ein interdisziplinäres mehrjähriges Forschungsprojekt an der TU Dresden konnte in Zusammenarbeit mit der Firma Optigrün auf einer großen innerstädtischen Testfläche neue Erkenntnisse über die klimatische Wirkung und die Optimierung der Kühlwirkung unterschiedlicher Gründachflächen gewinnen. Die Ergebnisse zeigen, dass einfach-intensive Gründächer mit Grauwasserbewässerung eine exzellente Option sind und nicht nur im Sommer Vorteile aufweisen.


Gründächer sind in urbanen Räumen nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch ökologisch wertvoll. Die Forschungen der TU Dresden haben gezeigt, dass einfach-intensive Gründächer, die mit Grauwasser bewässert werden, in vielerlei Hinsicht der extensiven Dachbegrünung überlegen sind [1,2].

Dabei ist gerade die extensive Dachbegrünung aufgrund der kostengünstigen Anschaffung und geringen Betriebskosten der am stärksten verbreitete Gründachtyp. In Deutschland wurden im Jahr 2021 etwa 8,6 Mio. Quadratmeter Dachfläche begrünt, wobei der überwiegende Teil (82,5%) extensive Gründächer und der deutlich kleinere Anteil (17,5%) intensive Gründächer darstellte [3,4].

Das Forschungsprojekt an der TU Dresden widmete sich der Fragestellung, ob das einfach-intensive Gründach mit reduzierter Substrathöhe und grauwassergespeister Bewässerung so eingestellt werden kann, dass die Vorteile von Extensiv- und Intensivbegrünung zusammenkommen. Auf zwanzig verschiedenen Testflächen auf einem Verwaltungsgebäude wurden die Auswirkungen von Verschattung, Pflanzenwahl und Dachaufbau erprobt (Abb. 1). Dabei ging es unter anderem um die Fragestellung, wie der Wasserbedarf optimiert werden kann.


Bewässerung: Schlüssel zu Vitalität und Ästhetik

Die Bewässerung mit aufbereitetem Grauwasser stellt einen wesentlichen Faktor für die Leistungsfähigkeit von einfach-intensiven Gründächern dar. Im Forschungsprojekt wurden mehrere Testflächen unterschiedlich bewässert. Unbestritten ist dabei die Tatsache, dass eine kontinuierliche und angepasste Wasserversorgung nicht nur eine dichtere und gesündere Vegetationsdecke befördert, sondern auch zur ästhetischen Aufwertung und Erhöhung der Artenvielfalt beiträgt.

Insbesondere zeigt sich, dass eine Bewässerung mit durchschnittlich zwei bis drei Litern am Tag und je Quadratmeter fast ebenso effektiv ist wie eine doppelt so hohe Bewässerung, jedoch mit dem Vorteil eines geringeren Wasserverbrauchs. Die Unterschiede der Bewässerung sind in Abb. 2 zu sehen, das gering bewässerte Feld ist von den beiden stärker bewässerten Testfeldern klar zu unterscheiden. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant in Zeiten zunehmender Wasserressourcenknappheit und des ökologischen Bewusstseins.


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Projekte mit Gründächern

 

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