Im Herbst 2024 ist der Neubau weit fortgeschritten. Fertigstellung und Übergabe zur Nutzung sind für 2025 vorgesehen. (Quelle: BBR / Andreas Meichsner)
  • 15.11.2024

Neues Bürogebäude für Bundesbehörden feiert Stapelfest

Statt klassischer Massivbauweise: Hier wird Holzmodul auf Holzmodul gestapelt

In Berlin-Mitte entsteht unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) und im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Bauherrin ein neues Bürogebäude für Bundesbehörden. Die Besonderheit dieser Baumaßnahme besteht darin, innerhalb eines engen Zeitrahmens von gut zwei Jahren Bauzeit einen repräsentativen, funktionalen und den hohen sicherheitstechnischen Anforderungen der zukünftigen Nutzer entsprechenden Neubau zu errichten. Heute wurde das Stapelfest des in Holz-Hybridbauweise errichteten Neubaus festlich begangen.


Auf dem rund 4.000 Quadratmeter großen bundeseigenen Grundstück am Moabiter Werder in Berlin-Mitte entsteht ein nachhaltiges Bürogebäude für Bundesbehörden. Zunächst wird der Neubau als Ausweichliegenschaft für den Bundespräsidenten und das Bundespräsidialamt genutzt. Hintergrund sind die geplanten Baumaßnahmen am Schloss Bellevue und dem Verwaltungsgebäude des Bundespräsidialamtes. Im Anschluss an diese Nutzung werden andere Bundesbehörden das Gebäude beziehen. Heute feierten Petra Wesseler, Präsidentin des BBR, sowie Robert Erfen, zuständiger BImA-Abteilungsleiter, gemeinsam mit Vertretern des Bundespräsidialamtes, Bauleuten und geladenen Gästen das Stapelfest des Neubaus.

Aufgrund der modularen Bauweise wird dieses Baufest als Stapelfest bezeichnet. Es ist vergleichbar einem Richtfest zum Abschluss der Rohbauarbeiten. Um eine kurze Planungs- und Bauzeit sicherstellen zu können, wurde im April 2022 ein Mehrparteienvertrag in Integrierter Projektabwicklung (IPA) zwischen drei Vertragspartnern geschlossen: der Arbeitsgemeinschaft Planung aus Sauerbruch Hutton Architekten und Drees & Sommer, den Bau-Auftragnehmern Kaufmann Bausysteme mit dem Nachunternehmer PRIMUS Developments und dem BBR als Bauherrenvertretung des Bundes.

Die Hybridbauweise des Büroneubaus mit einem hohen Anteil an Modul- und Systembau ermöglicht die Einhaltung der vorgegebenen Projekttermine und die geforderte Flexibilität des Gebäudes bei zugleich idealer Ausnutzung der Geometrie des Grundstücks. Auf einem in Stahlbeton hergestellten massiven Sockelbereich bis zum ersten Obergeschoss werden die Regelgeschosse mit vorgefertigten Holzmodulen aufgebaut. Das oberste Geschoss wird als Ingenieursholzbau ausgeführt. Die Produktion der Holzmodule erfolgte im Werk in zwei Phasen: im März / April 2024 und im September 2024. Das »Stapeln« der Module fand im Anschluss statt.

Die Errichtung des Neubaus erfolgt mit dem Standard eines Energieeffizienzgebäudes Bund 40. Dieser Gebäudestandard stellt hohe Anforderungen an die Energieeffizienz hinsichtlich des Primärenergiebedarfs und des Transmissionswärmeverlustes. Gebäude dieses Energiestandards verbrauchen 60% weniger Energie als gesetzlich vorgegeben. Bezüglich der regenerativen Energieversorgung wird der Neubau sowohl durch Photovoltaik als auch durch Fernwärme versorgt.

Das neue Bürogebäude für Bundesbehörden entsteht an einem historisch geprägten Ort. Während der Zeit des Nationalsozialismus befand sich auf dem Baugrundstück die Vermögensverwertungsstelle des Landesfinanzamts, welche für die Registrierung und den Einzug des Vermögens rassisch und politisch Verfolgter durch das NS-Regime zuständig war. Bereits vor Beginn der Baumaßnahme befand sich eine Gedenktafel auf dem Grundstück. Diese wird nach Beendigung des Bauprojekts in Abstimmung mit allen Beteiligten wieder aufgestellt.

 

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Deichmanns Aue 31–37
53179 Bonn
Telefon: 0228 99401-0 oder 030 18401-0
E-Mail: zentrale@bbr.bund.de
De-Mail: zentrale@bbr.de-mail.de
Internet: www.bbr.bund.de

Fotostrecke »Neues Bürogebäude für Bundesbehörden feiert Stapelfest« (6 Bilder)

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