AKTUELLE AUSGABE

BAUEN+ 2/2025


Energie

Der Neubau der Freien Waldorfschule Uhlandshöhe in Stuttgart von Behnisch Architekten
© David Matthiessen

 

Achim Pilz

Nachhaltiges Energiekonzept der Freien Waldorfschule Uhlandshöhe

Gesunde Luft in Stuttgarter Lowtech-Schulbau


Inmitten der urbanen Landschaft Stuttgarts entstand mit dem Neubau der Freien Waldorfschule Uhlandshöhe ein innovatives Beispiel für nachhaltigen Schulbau. Entworfen von Behnisch Architekten, verbindet das Gebäude ein durchdachtes Lowtech-Energiekonzept mit einer organischen Architektur, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt.

Mit einem zentralen Atrium als Herzstück fördert es nicht nur eine gesunde Luftqualität, sondern auch eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre. Passive und aktive Lüftungselemente, kombiniert mit einem effizienten Energiekonzept, gewährleisten ein behagliches Lernumfeld, das die Prinzipien der Waldorfpädagogik unterstützt. Integrale Planung und innovative Ansätze tragen zu einem zukunftsfähigen Schulbau bei.


KERNAUSSAGEN

  • Schulbau, dessen expressive Gestalt eine natürliche Lüftung begünstigt
  • Bauphysikalisch robustes Lüftungskonzept mit Erdkanal, extrem kurzen Lüftungskanälen und Handsteuerung
  • Aktive Elemente: Energieversorgung über Fernwärme, Erdwärmekollektoren, dachintegrierte PV mit Bauteilaktivierung, Fußbodenheizung, Wandheizkörper und Deckenlüfter
  • Passive Elemente: sommerlicher Hitzeschutz durch außen liegenden Sonnenschutz, Nachtkühlung und große anströmbare thermische Masse

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Brandschutz

Das Bild zeigt den beleuchteten Neubau des Parkhauses in Wendlingen am Neckar als Holzbau im Dämmerlicht.
© Roland Halbe Fotografie

 

Reinhard Eberl-Pacan

Brandschutz für ein Parkhaus in Holzbauweise

Ein Leuchtturmprojekt für zukünftige klimaschonende Mobilitätslösungen


Der Bau von Parkhäusern aus Holz ist ein wegweisendes Beispiel für nachhaltige Architektur und innovative Mobilitätslösungen. Der Neubau des Parkhauses am Schwanenweg in Wendlingen am Neckar zeigt eindrucksvoll, wie traditionelle Stahl- und Betonkonstruktionen durch umweltfreundliche Holzbauweisen ersetzt werden können. Dabei geht es nicht nur um die Verwendung eines nachwachsenden Rohstoffs, sondern auch um die damit verbundenen ökologischen Vorteile.

Holz bindet CO2, ist chemisch resistent gegenüber Umwelteinflüssen wie Tausalzen oder Abgasen und ermöglicht eine Wiederverwendung nach der Lebensdauer des Gebäudes. Darüber hinaus wird durch Vorfertigung die Bauzeit verkürzt, das Parkhaus ist schneller verfügbar. Nicht zuletzt können Holzkonstruktionen das städtische Umfeld visuell aufwerten und bieten eine ansprechende Architektur. Im Sonnenlicht leuchtet das verbaute Holz golden.


KERNAUSSAGEN

  • Stahl- und Beton werden durch Holz ersetzt, das CO2 bindet und nach der Lebensdauer des Gebäudes wiederverwendet werden kann.
  • Das Parkhaus bietet nicht nur 349 Stellplätze (darunter E-Lade-Stationen), sondern ein ansprechendes elliptisches Design und ein stützenfreies System, das den Parkkomfort erhöht.
  • Innovative Maßnahmen helfen, Sicherheitsstandards des Brandschutzes zu erfüllen.

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Bauakustik

Grafik: Das Nachhaltigkeitskonzept des DGNB-Systems betrachtet sechs Themenfelder in der dargestellten prozentualen Gewichtung
© B. Gigla

 

Birger Gigla

DGNB-Zertifizierung SOC 1.3: Schallschutz und akustischer Komfort

Empfehlungen zum Vorgehen in der Praxis


DGNB-Zertifizierungen folgen einem umfangreichen Punktevergabesystem, für das zumeist Softwaretools eingesetzt werden. Basierend auf sechs Themenfeldern können auch soziokulturelle und funktionale Aspekte in die Bewertung einfließen. Unpräzise Vorgaben in den DGNB-Indikatoren für Schallschutz und akustischen Komfort führen hierbei zu Unsicherheiten. Der folgende Beitrag beschreibt den Stand und gibt Empfehlungen zum Vorgehen in der Praxis.


KERNAUSSAGEN

  • Der DGNB-Kriterienkatalog Gebäude Neubau enthält unpräzise Vorgaben zu den Indikatoren SOC 1.3 »Schallschutz und akustischer Komfort«.
  • Hierdurch entstehen Unsicherheiten in der Praxis, insbesondere bei Bauherren und nicht sachkundigen Planern sowie in Verbindung mit der Anwendung von Softwaretools.
  • Der Indikator 1 »Schallschutz« erfordert die Einreichung des »DEGA Schallschutzausweises«, der sich nicht für Zertifizierungen eignet.
  • Der Indikator 3 »Raumakustik« lässt offen, ob für die Nachhallzeit Berechnungen oder Messungen eingereicht werden.

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Gebäudetechnik

Das Bild zeigt ein Längsschnittmodell durch den Erweiterungsbau mit halbkugelförmigem Dome des Wisdome in Stockholm, der die Form der ihn überwölbenden Gitterschale bestimmt.
© Elding Oscarson Architects

 

Susanne Jacob-Freitag

Wisdome Stockholm: mit Holzlamellen genial überwölbt

Furnierschichtholzplatten als Vorgabe für besondere Gestaltung


Seit Dezember 2023 hat das schwedische Museum für Wissenschaft und Technik »Tekniska Museet« in Stockholm einen Erweiterungsbau der außergewöhnlichen Art: den Wisdome. Er erweitert nicht nur das Museum, sondern auch die Möglichkeiten des Holzbaus auf besondere Weise, denn das Gitterwerk bilden gestapelte und gekreuzte Holzlamellen aus Furnierschichtholz.

Durch den Einsatz parametrischer Planung und traditioneller Holzbautechniken wurde eine statisch anspruchsvolle und ästhetisch herausragende Konstruktion realisiert. Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen und Lösungen, die zu dieser bemerkenswerten Holzkonstruktion führten.


KERNAUSSAGEN

  • Die neuartige Dachkonstruktion aus gekreuzten Furnierschichtholz-Brettlamellen erfüllt sowohl funktionale als auch ästhetische Anforderungen.
  • Die Kombination aus traditioneller Holzbautechnik und moderner parametrischer Planung ermöglichte die Realisierung einer komplexen Geometrie und führte zu einem statisch stabilen Dachtragwerk.
  • Architekten und Ingenieure arbeiteten eng zusammen, um die Herausforderungen des Bauprojekts zu meistern.

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Das Bild zeigt die Eingangsseite des modernen Seminarzentrums, das in die vorhandene Scheune eingepasst wurde.
© Beatrix Schulte Wien

 

Ludger Sunder-Plassmann

Nachhaltiger Neubau im historischen Kontext

Modernes Seminarzentrum in einer Scheune aus dem frühen 20. Jahrhundert


Auf dem Hof Thier zum Berge in Dülmen wurde ein historisches Scheunengebäude aus dem Jahr 1914 zu einem modernen Seminarzentrum des Deutschen Instituts für Pferdeosteopathie (DIPO) umgebaut. Mit einem durchdachten Energie- und Nachhaltigkeitskonzept und unter der Leitung des Architekten Ludger Sunder-Plassmann entstand ein ökologisch vorbildliches Bildungszentrum für Pferdeosteopathie.


KERNAUSSAGEN

  • Auf dem Hof Thier zum Berge in Dülmen wurde ein historisches Scheunengebäude zu einem modernen Seminarzentrum umgebaut.
  • Ein durchdachtes Energie- und Nachhaltigkeitskonzept spielte eine zentrale Rolle.
  • Die Bauzeit betrug insgesamt 20 Monate, wobei die wesentlichen Arbeiten in gut einem Jahr abgeschlossen wurden.

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Nachhaltigkeit

Collage aus Eindrücken von Umsetzungsworkshops für Low-Cost- und Do-it-yourself-Begrünungslösungen an verschiedenen Schulen in Österreich
© TU Wien, Forschungsbereich Ökologische Bautechnologien

 

Florian Teichmann, Jutta Hollands, Azra Korjenic

Nachhaltige grüne Infrastruktur an Schulen umsetzen

Finanzierungslösungen für kostengünstige Selbstbausysteme


Grüne Infrastruktur bietet zahlreiche Vorteile für Schulgebäude, wie ausführlich in Ausgabe 1/2025 von Bauen+ im Fachartikel »Begrünung in und an Schulgebäuden« erläutert wird. Trotz dieser positiven Effekte wird die Umsetzung grüner Infrastruktur an Schulen nicht bzw. nur eingeschränkt realisiert. Hauptgründe sind die hohen Kosten der verfügbaren Systeme sowie das mangelnde Wissen über geeignete Finanzierungsmöglichkeiten.

Um die Begrünung in und an Schulen zu fördern, sind kostengünstige Begrünungslösungen erforderlich, die von Schülerinnen und Schülern mit Unterstützung von Betreuungspersonen umgesetzt werden können. Zudem müssen Finanzierungslösungen entwickelt werden, um die verschiedenen Arten grüner Infrastruktur nachhaltig zu unterstützen.


KERNAUSSAGEN

  • Low-Cost-Begrünungssysteme für Schulen können von Schülern und Schülerinnen im Rahmen des Unterrichts geplant, gebaut und gepflegt werden. Es bedarf einer gewissen Basisfinanzierung für die notwendigen Materialien und Pflanzen.
  • Finanzierungslösungen für Schulen müssen den gesamten Lebenszyklus der Begrünung umfassen, d.h., die Phase der Nutzung muss in der Finanzierung berücksichtigt werden. Es muss somit eine laufende Instandhaltung und Wartung der Systeme gewährleistet werden.
  • Low-Cost-Begrünungen sind eine realistische Variante für Begrünungssysteme an Schulen und lassen sich mithilfe innovativer Umsetzungsszenarien, die durch eine Vernetzungsplattform organisiert werden können, finanzieren.

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Grafik »DIN BIM Cloud«
© DIN

 

Andreas Frisch

BIM und Normen bilden die Leitplanken für zirkuläres Bauen

Die Kreislaufführung von Rohstoffen gibt die Richtung vor


Mit umweltbezogenen Daten lassen sich Baurohstoffe im Kreis führen und Ökobilanzen von Gebäuden erstellen – was wiederum dazu beiträgt, Rohstoffe zu schonen und Abfälle zu vermeiden. Doch wie können Anwender diese Daten generieren? Das BIM-Modell, Normen und eine digitale Lösung von DIN unterstützen dabei.


KERNAUSSAGEN

  • Zirkuläres Bauen ist ein Ansatz, um Rohstoffe zu schonen und Abfälle zu vermeiden.
  • Um Baurohstoffe und -produkte im Kreis zu führen, braucht es umweltbezogene Daten.
  • Die DIN BIM Cloud liefert diese Daten für BIM-Gebäudemodelle.
  • Auf dieser Basis können Anwender Aussagen zur Energieeffizienz von Gebäuden treffen sowie Ökobilanzen und Gebäuderessourcenpässe erstellen.

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Luftbild der beiden Bauabschnitte am Prießnitzweg in Stuttgart, die aus je sechs Gebäuden in Holzmodulbauweise bestehen
© AH Aktiv-Haus GmbH

 

Agnieszka Stajkowska

Ein Meilenstein im nachhaltigen seriellen Holzbau

Das Projekt Prießnitzweg in Stuttgart als Vorbild für innovative Lösungen mit modularer Holzbauweise


In Stuttgart-Bad Cannstatt entstand ein moderner Wohnkomplex in Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) und der AH Aktiv-Haus GmbH. Der Bau erfolgt in innovativer Holzmodulbauweise, die sich durch Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Energieeffizienz auszeichnet.

Dieses Projekt reagiert sowohl auf die Herausforderungen des Klimawandels als auch des akuten Wohnraummangels in städtischen Gebieten. Es schafft Wohnraum, der sowohl ästhetisch als auch funktional höchsten Ansprüchen genügt und gleichzeitig die Prinzipien des nachhaltigen Bauens konsequent verfolgt.


KERNAUSSAGEN

  • Das Projekt Prießnitzweg in Stuttgart-Bad Cannstatt ist ein Vorbild für innovative Lösungen im modularen Holzbau und reagiert auf die Herausforderungen des Klimawandels sowie des akuten Wohnraummangels in städtischen Gebieten.
  • Die modulare Holzbauweise ermöglicht eine nachhaltige, ressourcenschonende und energieeffiziente Bauweise, die sowohl ästhetisch als auch funktional höchsten Ansprüchen genügt.
  • Durch die Vorfertigung und serielle Produktion der Holzmodule konnten der Materialeinsatz und die Produktionsabfälle deutlich reduziert werden, was zu einer schnelleren Bauzeit und einer geringeren Umweltbelastung führte.

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