BAUEN+ 5/2021

Holzbau

Ferienhaussiedlung Meerleben an der Ostsee
Das naturnahe Feriendorf korrespondiert mit der naturräumlichen Lage an der Ostsee (© Matthias Arndt)

Marc Wilhelm Lennartz


Architektonische Vielfalt in städtebaulicher Einheit

Gemeinsam in Holz – Ökologie und Ökonomie vereint


An der Ostsee hat eine Baugemeinschaft die Ferienhaussiedlung Meerleben mit 14 Häusern in vollökologischer Ständerbauweise errichtet.
Der Erwerb, die Planung und die Umsetzung innerhalb der Baugemeinschaft erfolgten im Kollektiv. Die Kombination aus Vereinheitlichung und Reduktion auf das Wesentliche mit städtebaulichem Anspruch verändert die Perspektiven.


Das im Aufbau von Baugemeinschaften ebenso wie im modernen Holzbau erfahrene Münchner Büro der agmm Architekten + Stadtplaner hat nahe Wismar ca. 800 m vom Ostseestrand auf einem 7.700 m2 großen Grundstück eine dorfähnliche Ferienhaussiedlung gebaut. In drei Abschnitten wurden insgesamt 14 Ferienhäuser in Holzrahmenbauweise errichtet.

Gemäß dem solidarischen Prinzip erfolgten der Erwerb, die Planung und die Umsetzung innerhalb der Baugemeinschaft im Kollektiv. Die bauliche Basis bildet ein von den Architekten entwickeltes Konfektionshaus, mit vereinheitlichten Standards die Gebäudehülle, Fenster und Dächer betreffend, bei entsprechenden Kostenvorteilen.

So durfte die Dachneigung maximal 45 Grad betragen, die Traufhöhe maximal 3,80 m und die Firsthöhe maximal 8,60 m. Erker, Türmchen, Säulen und Gauben waren per se ausgeschlossen, Dacheinschnitte für z.B. Dachterrassen durften maximal ein Drittel der gesamten Trauflänge des jeweiligen Gebäudes aufweisen.


Bewohner sind zugleich Vermieter

Ihre Individualität konnten die Mitglieder bei den Grundrissen ausleben, mit variablen Patios, Terrassen und Lichthöfen. Dabei misst das Baufenster der Häuser 11 m x 13 m, wobei die tatsächlichen Grundflächen unterschiedlich ausfallen. Hinsichtlich der Siedlungsentwicklung setzte man auf einen freien Ideenraum, der den unterschiedlichen Bedürfnissen nach Ruhe und sozialem Miteinander Rechnung trägt.

Die Bewirtschaftung der Ferienhäuser wird ebenfalls flexibel gehandhabt: ob alleine oder in einer Gruppe, je nach Gusto, Kassenlage und Urlaubsbedürfnis. Das hat dazu geführt, dass es in der Siedlung eine Vielfalt an Bauherren und Häusern gibt – mehr Leben eben, weniger ex- denn inklusiv.

Beispielhaft für die Umsetzung steht der Ansatz, dass die Bauherren zugleich Bewohner und Vermieter sind. Statische Rollen sind passé, Veränderung heißt Leben. Einige urlauben häufiger, andere nehmen mehr Miete ein. Die Grenzen zwischen Eigentümern und Gästen lösen sich auf. Einzig ganzjährig im Dorf zu wohnen ist nicht möglich, da es sich rechtlich um ein Feriengebiet handelt. Darauf haben sich die Siedler einvernehmlich verständigt.


Beiträge von Marc Wilhelm Lennartz


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