BAUEN+ 1/2025

Nachhaltigkeit/Begrünung

Abb. 4: Im Rahmen des Forschungsprojekts begrünter Klassenraum in einem Gymnasium in Wien (© GRÜNEzukunftSCHULEN)

Jutta Hollands, Florian Teichmann, Azra Korjenic


Begrünung in und an Schulgebäuden

Möglichkeiten der Umsetzung und bauphysikalische Auswirkungen


Die Bedeutung der Begrünung wird im Kontext steigender Urbanisierung und Klimawandel zunehmend erkannt. So kann grüne Infrastruktur auch entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität und des Lernumfelds für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte beitragen. Umfassende Forschungsprojekte an Wiener Schulen untersuchen die bauphysikalischen Auswirkungen von Innen- und Außenbegrünungen. Besondere Aufmerksamkeit gilt den positiven Effekten auf das Raumklima, die Akustik sowie die Reduktion von CO2-Konzentrationen. Der Artikel beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten der Umsetzung grüner Maßnahmen und bietet praktische Ansätze für eine nachhaltige Integration in den Schulalltag.


Nachverdichtungen in den innerstädtischen Bereichen sowie die steigende Urbanisierung führen unter anderem zu einer Verringerung der städtischen Grünflächen. Der Klimawandel sowie der sich verstärkende Effekt der städtischen Hitzeinseln verlangen darüber hinaus neue Wege und Lösungsansätze zur Erhaltung bzw. Steigerung der Lebensqualität und des Wohnkomforts in städtischen Strukturen im Außen- sowie im Innenraum.

Besonders betroffen von diesen Auswirkungen sind Kinder und Jugendliche, denn diese verbringen nicht nur im städtischen Bereich zunehmend einen Großteil ihres Tages in Schulgebäuden. Der Gestaltung dieser Bereiche wird in der Regel jedoch nur eine geringe Bedeutung beigemessen. Schulfreiräume werden den gestiegenen Anforderungen im Schulalltag oftmals nicht gerecht. Zahlreiche Schulgebäude sind sanierungsbedürftig.

Intakte Gebäude, eine hohe Raumluftqualität sowie ein angenehmes Umfeld bilden jedoch die Basis für qualitätsvolle Lern- und Lehrräume für Schülerinnen und Schüler sowie ebenso für Lehrerinnen und Lehrer. Grüne Infrastruktur kann einen wichtigen Beitrag hierzu leisten, denn Gebäudebegrünung bietet die Möglichkeit für Grün an Orten, an denen bisher kein Platz dafür zu sein schien.


Grüne Infrastruktur in und an Schulen in Wien

Die Auswirkungen von Gebäudebegrünung im Innen- sowie Außenraum sind vielfältig und weitreichend bekannt. So können beispielsweise die wärmedämmenden Eigenschaften der Außenwand beeinflusst, die Nachhallzeit im begrünten Raum verkürzt und die Bindung verschiedener Luftschadstoffe erreicht werden. Neben dem Erhalt sowie der Steigerung der Biodiversität beeinflusst grüne Infrastruktur außerdem das Mikroklima sowie die winterliche hygrothermische Behaglichkeit im begrünten Raum.

All diese positiven Effekte können auch zu einer Steigerung des Komforts und der Konzentration für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer in ihrer Lern- und Lehrumgebung führen. Gemeinsam mit zahreichen Projektpartnern erforscht der Forschungsbereich Ökologische Bautechnologien der Technischen Universität Wien bereits seit 2015 im Rahmen von mehreren Forschungsprojekten die Möglichkeiten der Umsetzung von Begrünung in und an Schulgebäuden und deren bauphysikalischen Auswirkungen insbesondere im Schulkontext.

In diesem Zusammenhang wurden an mehreren Schulgebäuden in Wien Begrünungen im Innen- sowie Außenbereich geplant, umgesetzt und einem detaillierten Monitoring unterzogen. Die aufeinander aufbauenden Forschungsprojekte verfolgten das Ziel, unterschiedliche Begrünungsvarianten in verschiedenen baulichen Gegebenheiten im Schulkontext zu testen und einen Vergleich der gemessenen Ergebnisse durchzuführen. Zudem sollten die Auswirkungen der grünen Infrastruktur auf die Schülerinnen und Schüler sowie die in der Schule tätigen Personen erforscht und eine nachhaltige Integration der innovativen Begrünungen in den Schulalltag ermöglicht werden.


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