Der international ausgewiesene Fachmann für Mauerwerksbau, Professor Wolfram Jäger, spricht im Interview mit Raik Hartmann für die Bauen+ über die Zukunft des Lehmbaus in Deutschland, die Rolle von Forschung und Industrie sowie über Herausforderungen und Schwierigkeiten für die Forschung.
Bauen+: Herr Professor Jäger, Sie sind ein international ausgewiesener Fachmann für den Mauerwerksbau. Sie haben die Standardpublikation »Mauerwerk-Kalender« über viele Jahre herausgegeben, waren Schriftleiter der Zeitschrift »Das Mauerwerk« und vertreten Deutschland in mehreren europäischen Normenausschüssen unter anderem im Mauerwerksbau. Als Ingenieur waren Sie an der Planung herausragender Mauerwerksbauten beteiligt, unter anderem bei der Frauenkirche in Dresden und der Elbphilharmonie in Hamburg. Wie kommt es nun zu Ihrem Engagement im Lehmbau?
Wolfram Jäger: Angeregt wurde ich durch unser Engagement beim Wiederaufbau der Zitadelle von Bam im Südosten des Irans. Es handelt sich dabei um den größten Lehmbaukomplex auf der Welt, der bei einem Erdbeben im Dezember 2003 fast völlig zerstört wurde. Um den Wiederaufbau erdbebenresistent zu realisieren, haben wir viel geforscht und an dem »Sistani Haus« beispielhaft umgesetzt. Die Zitadelle existiert seit 2.500 Jahren.
Die Menschen haben die Häuser und Einrichtungen mit einfachsten Mitteln gepflegt und Schäden immer wieder selbst ausgebessert. Der Lehm wurde vor Ort gewonnen, die Steine mit der Hand geformt, in der Sonne getrocknet und dann mit Lehm vermauert. Die Häuser haben in der Winterzeit Wüstenstürme und Wolkenbrüche überstanden, im Sommer bieten sie ein angenehmes Wohnklima.
Natürlich kann man diese absolut energiesparende Bauweise nicht einfach in unsere heutige Gesellschaft mit ihren Anforderungen an das Lebensniveau transportieren, sondern man muss die Idee transformieren, um sie zu nutzen.
Das ganze Interview können Sie in der November-Ausgabe der Bauen+ lesen.
Informationen zur Einzelheft- und Abo-Bestellung
Diesen Beitrag finden Sie auch zum Download im Heftarchiv.