BAUEN+ 3/2022

Energie/Sanierung

Fachartikel »Sanierung und Umbau eines Geschäftshauses unter Denkmalschutzbedingungen«: Geschäfthaus am Kurfürstendamm 15, Berlin
Geschäfthaus am Kurfürstendamm 15, Berlin (© Stefan Müller)

Hans-Ulrich Schlesinger


Modernisierung und Umbau eines Geschäftshauses unter Denkmalschutzbedingungen

Erstes denkmalgeschütztes Gebäude erreicht den DGNB-Standard »Platin«


Das unter Denkmalschutz stehende Berliner Geschäftshaus am Kurfürstendamm 15 wurde von 2017 bis 2021 umgebaut und modernisiert. Ziel war es, die Baukonstruktion, Bautechnik und Bauweise sowie die Materialien des Gebäudes zu erhalten. Gleichzeitig sollte eine Ertüchtigung in den Bereichen Brandschutz und Schallschutz stattfinden.

Während im Erdgeschoss Einzelhandel angesiedelt wurde, befinden sich in den Obergeschossen Büros. Das Gebäude wurde als erstes denkmalgeschütztes Gebäude weltweit mit der DGNB-Zertifizierung in Platin ausgezeichnet. Bauherr war die CENTRUM Gruppe aus Düsseldorf, die Planung für die denkmalgerechte Sanierung wurden von dem Berliner Büro Petra und Paul Kahlfeld Architekten erarbeitet.

Das 1889 vom Architekten Richard Beyme erbaute Wohn- und Geschäftshaus am Kurfürstendamm 15 mit seinen neubarocken Formen ist ein gutes Beispiel für die frühen Mietshausprachtbauten des Boulevards. Es wurde 1986 zu einem Hotel umgenutzt und zu diesem Zweck umgebaut.

Im Erdgeschoss sind drei historische Räume von »Mampes Gute Stube« erhalten, die dort von 1891 bis 1989 ansässig war. Diese Räume wurden unter Denkmalschutzvorgaben instand gesetzt und erhalten.

Die Planung sah einen Rück- und Umbau der bestehenden Substanz zu einem hochwertigen Geschäftshaus vor. Planungsziel war es, die Baukonstruktion, die Bautechnik und die Bauweise sowie die Materialien des Gebäudes zu erhalten. Gleichzeitig sollten eine Ertüchtigung in den Bereichen Brandschutz und Schallschutz für moderne Büroarbeitswelten sowie die Beseitigung aller vorgefundenen Schadstoffe stattfinden.

Auf den benachbarten Grundstücken entstand ein von Ortner & Ortner Baukunst geplanter Neubau. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss fließen Neu- und Altbau zusammen und neue Flächen für den Einzelhandel sind entstanden. Das Gebäude fällt unter die Gebäudeklasse 5, außerdem werden die Bedingungen des Sonderbaus erfüllt.


Bauzeitliche Baukonstruktion

Das Gebäude hat ein Kellergeschoss, fünf Vollgeschosse und ein Dachgeschoss. Es wurde in Massivbauweise errichtet. Bei den Decken handelt es sich um Holzbalkendecken. Das Dach besteht aus einem zimmermannsmäßig abgebundenen Dachstuhl mit harter Bedachung. Die Fassaden sind verputzt. Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss sind als Sockel zusammengefasst und durch eine Rustika abgehoben.

Die Mitte der Fassade betont ein bis zum Dach reichender Risalit, der im zweiten und dritten Obergeschoss durch mächtige Dreiviertelsäulen und Eckpfeiler mit verkröpftem Gebälk zusammengefasst ist. Die Fenster sind in allen drei Obergeschossen oberhalb der zweigeschossigen Sockelzone mit überreichen Verdachungen versehen, die Balkone und die Eingangstür sind mit schönen schmiedeeisernen Gittern ausgestattet.


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