Der Architekt und Bauherr Bruno Maurer ertüchtigte ein kleines Backsteingebäude mit einem exakt eingepassten Solarluftkollektor zu einem erneuerbar geheizten Tiny House. Solardach und -fassade erwärmen Wasser und Luft, mit Holz kann zugeheizt werden.
Das kleine Wasserwerk des schwäbischen Dorfes Uttenweiler wurde 1926 gebaut und 35 Jahre genutzt. Dann stand es gut 50 Jahre leer, bis es Bruno Maurer in eine nachfossile Zukunft rettete. Maurer ist Architekt und Nachbar des Grundstücks. Er hat sich schon früh durch solares Bauen inspirieren lassen.
Im Rahmen der internationalen Energieagentur (IEA) Task 19 hatten etwa Andreas Gütermann und Robert Hastings schon in den 1990er-Jahren Luftkollektoren untersucht. Doch bei Wohnbauten werden Solarluftkollektoren auch heute noch selten konsequent genutzt – erst recht bei so kleinen Gebäuden wie dem Wasserwerk. Maurer hat inzwischen schon mehrere Häuser mit Solarluftkollektor gebaut oder nachgerüstet und dabei einfache, erprobte Komponenten innovativ kombiniert.
»Ich wollte eine einfache, simple Technik, die man handwerklich herstellen kann«, betont er. »Insgesamt habe ich versucht es sehr ›lowtech‹ zu machen.« Dadurch benötigen seine Häuser wenig Mess- und Regeltechnik und sind nicht zuletzt bauphysikalisch robust.
Bei dem Umbau des kleinen Mauerwerksbaus wollte er zeigen, dass er es zu einem erneuerbar beheizten »Tiny House« weiterbauen kann. Mit Solardach und -fassade erwärmt es Wasser, mit Holz kann gekocht werden, sodass es bestens für das nachfossile Zeitalter gerüstet ist.
Das kleine Häuschen erhielt einen Luftkollektor, exakt in die Südseite der Fassade eingepasst (15 m2) und in das Dach integriert (6 m2). Der Kollektor erzeugt warme Luft, mit der die Innenräume temperiert werden. Über einen Wärmetauscher im Dach kann er auch warmes Wasser produzieren, das in einem selektiven Wasserspeicher für die Raumheizung sowie für Küche und Sanitär zur Verfügung steht. Ein Raumthermostat steuert die Heizungspumpe bei Bedarf.
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