BAUEN+ 5/2024

Energie/Experteninterview

Interviewpartner Dipl.-Ing. (FH) Frank Mienhardt, Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Konstanz (© Frank Mienhardt)


Experteninterview Frank Mienhardt

Photovoltaik im denkmalgeschützten Ensemble – Gespräch mit Frank Mienhardt, Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Konstanz


Noch vor wenigen Jahren war es äußerst ungewöhnlich, bei einem Baudenkmal an die Nutzung von Solarenergie zu denken – egal ob Solarthermie oder Photovoltaik. Im Zuge der Energiewende wird nun der Ausbau der regenerativen Energien und insbesondere die Nutzung von Sonnenenergie stark beschleunigt. Bauordnungen und Denkmalschutzgesetze wurden geändert, um das Potenzial von Dachflächen noch stärker zu nutzen.

Inzwischen ist es deshalb in Baden-Württemberg Pflicht, bei Baudenkmälern in Verbindung mit Arbeiten am Dach zu prüfen, ob die Nutzung der Dachflächen für PV-Anlagen möglich ist. So hat sich auch die Stadt Konstanz intensiv mit der Nutzung von Solaranlagen auf historischen Gebäuden auseinandergesetzt. Frank Mienhardt gibt im Interview mit der Bauen+ einen Einblick in die Entwicklungen, Herausforderungen und Erfolge rund um das Solarkataster der Stadt.

Bauen+: Herr Mienhardt, lassen Sie uns einen Blick zurück werfen: Wie oft kam es in Konstanz vor, dass vor der Wende im Energiebereich bei Ihnen Anträge zur Nutzung von Solaranlagen auf Denkmälern eingingen?

Frank Mienhardt: Zur Antragstellung kam es selten, da wir in Vorgesprächen häufig keinerlei Genehmigungsfähigkeit in Aussicht stellen konnten. Verschiedentlich wurden kleinere Solarthermieanlagen genehmigt, vereinzelt auch mal PV-Anlagen, dann allerdings nur auf straßenabgewandten Dachflächen.

 

Bauen+: Die Stadt Konstanz begegnete den Entwicklungen mit einem sehr ausführlichen eigenen Solarkataster. Wie lange hat es gedauert, bis das Konzept stand und wer war dabei alles beteiligt?

Frank Mienhardt: Erste Überlegungen fanden Ende 2020 statt, die Veröffentlichung des Solarkatasters war dann im Mai dieses Jahres, wobei die inhaltliche Arbeit im Oktober 2023 abgeschlossen wurde. Der längere Zeitraum erklärt sich auch daraus, dass wir die im April 2022 herausgegebenen Leitlinien des Landesamtes für Denkmalpflege zum Solarkataster reflektiert und unsere eigenen Ansätze entsprechend modifiziert und methodisch geschärft haben. Eingebunden waren das Landesamt für Denkmalpflege und auf der informativen Ebene auch Politik und Bürgerschaft.

 

Bauen+: Wie war die Reaktion bei der Bevölkerung? Gab es auch Gegner der Solarnutzung? Gibt es auch Stimmen, denen das Potenzial der Nutzung von Dachflächen für Solarenergie nicht weit genug geht?

Frank Mienhardt: Unser Solarkataster stößt auf gute Resonanz, was daran zu erkennen ist, dass die erste Auflage – ungeachtet der Veröffentlichung im Internet – fast schon vergriffen ist. Die Reaktionen in der Fachwelt sind durchgehend anerkennend, in der Bevölkerung begegnet uns überwiegend wohlwollendes Interesse. Vereinzelt gibt es auch Stimmen, die letztlich jegliche Reglementierung mit Verweis auf die Klimakrise als nicht zeitgemäß empfinden.


Das ganze Interview können Sie in der September-Ausgabe der Bauen+ lesen.
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