BAUEN+ 2/2024

Nachhaltigkeit/Experteninterview

Porträtfoto Vera Hartmann
Interviewpartnerin Vera Hartmann (© Marlene Charlotte Limburg)


Experteninterview Vera Hartmann

»Bei jedem Projekt interessiert kosteneffizientes und materialgerechtes Bauen«

Architektin Vera Hartmann von Sauerbruch Hutton im Gespräch mit Bauen+


Sauerbruch Hutton realisieren beeindruckende Projekte des ökologischen Bauens. Die Verwendung ökologischer Baumaterialien und die Integration prototypischer Holzelemente haben die Arbeit des Büros in den letzten zwei Jahrzehnten geprägt. Im Interview für Bauen+ erläutert Vera Hartmann, Partnerin bei Sauerbruch Hutton, wie diese Prinzipien in ihrer Arbeit umgesetzt wurden und welchen Einfluss sie auf die Architektur haben.


Bauen+: Sauerbruch Hutton haben beispielhafte Projekte ökologischen Bauens geplant, z.B. bereits 2005 das Umweltbundesamt in Dessau oder die Immanuelkirche und das Gemeindezentrum in Köln, und dabei Baumaterialien nach ökologischen Gesichtspunkten und prototypische Holzelemente eingesetzt. Wie haben diese Leitgedanken eure Arbeit über die letzten zwei Jahrzehnte geprägt?

Vera Hartmann: Für Sauerbruch Hutton war das Umweltbundesamt ein Schlüsselprojekt: das erste Projekt mit einer Holzfassade, die seriell gefertigt und elementiert eingehängt wurde; aus Lärchenholz, das nicht vorvergraut wurde, weil es das damals noch gar nicht so gab.

Als Büro interessieren uns grundsätzlich neue Anforderungen, neue Materialien, neue Themen und wie wir diese in unsere Architektur einfließen lassen können. Wir haben damals etwas Neues ausprobiert und wir verfolgen diese Fassade nach fast 20 Jahren heute noch. Wie sieht sie jetzt aus, wie funktioniert der Alterungsprozess? Uns geht es darum, Materialien und Baustoffe auszuwählen, die an einer bestimmten Stelle passen. Es ist dieser Kontext, der uns antreibt.

Die Kirche in Köln, bei der wir den Wettbewerb gewonnen hatten, sollte eigentlich in Sichtbeton ausgeführt werden. Dann wurde aber schnell klar, dass die Gemeinde nicht das dafür nötige Budget hat. So sind wir zum Holzbau gekommen, der wesentlich preiswerter war.

Als wir das Projekt Anfang 2011 in der Leistungsphase 3 weiterbearbeitet haben, haben wir die Struktur und Ästhetik eines Sichtbetongebäudes in Holzbau übertragen. Ähnlich wie bei Sichtbeton wollten wir auch alle Holzelemente sichtbar lassen. Wir haben alle vorher angedachten Elemente, Wandverkleidungen usw. weggelassen. Das ging so weit, dass wir in den Seitenschiffen die innenseitigen OSB-Platten des Holzrahmenbaus sichtbar gelassen und in einem Fugenbild verlegt haben, so wie man es auch mit Sichtbeton macht.

Kosteneffizient, materialgerecht bauen und darin Architektur und Gestaltung zu implementieren, das ist ein Thema, das uns in jedem Projekt interessiert.


Das ganze Interview können Sie in der März-Ausgabe der Bauen+ lesen
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