BAUEN+ 2/2025

Nachhaltigkeit/Begrünung

Collage aus Eindrücken von Umsetzungsworkshops für Low-Cost- und Do-it-yourself-Begrünungslösungen an verschiedenen Schulen in Österreich
Low-Cost- und Do-it-yourself-Begrünungslösungen – Umsetzungsworkshops an verschiedenen Schulen in Österreich (© TU Wien, Forschungsbereich Ökologische Bautechnologien)

Florian Teichmann, Jutta Hollands, Azra Korjenic


Nachhaltige grüne Infrastruktur an Schulen umsetzen

Finanzierungslösungen für kostengünstige Selbstbausysteme


Grüne Infrastruktur bietet zahlreiche Vorteile für Schulgebäude, wie ausführlich in Ausgabe 1/2025 von Bauen+ im Fachartikel »Begrünung in und an Schulgebäuden« erläutert wird. Trotz dieser positiven Effekte wird die Umsetzung grüner Infrastruktur an Schulen nicht bzw. nur eingeschränkt realisiert. Hauptgründe sind die hohen Kosten der verfügbaren Systeme sowie das mangelnde Wissen über geeignete Finanzierungsmöglichkeiten.

Um die Begrünung in und an Schulen zu fördern, sind kostengünstige Begrünungslösungen erforderlich, die von Schülerinnen und Schülern mit Unterstützung von Betreuungspersonen umgesetzt werden können. Zudem müssen Finanzierungslösungen entwickelt werden, um die verschiedenen Arten grüner Infrastruktur nachhaltig zu unterstützen.


Im Rahmen des Forschungsprojekts »MehrGrüneSchulen« wurden unter der Leitung des Forschungsbereichs Ökologische Bautechnologien der Technischen Universität Wien Low-Cost- und Do-it-yourself-Begrünungslösungen entworfen, umgesetzt und erstmals zugehörige Finanzierungsszenarien entwickelt. Das breit aufgestellte Projektkonsortium deckt dabei neben den Disziplinen der Bautechnik und der Vegetationstechnik auch verschiedene Bildungsformen durch die Mitarbeit von Universitäten und höheren technischen Schulen, welche mit Berufsschulen vergleichbar sind, ab.

Hierbei wurden österreichweit im Rahmen des Forschungsprojekts die verantwortlichen Entscheidungsträger und -trägerinnen in Abhängigkeit des Schultyps, des Standorts und der Begrünungsart identifiziert und in die Entwicklung einbezogen. Als Input wurden die Lebenszykluskosten bestehender und optimierter Begrünungssysteme berechnet.

Anschließend wurden einfach umsetzbare Lösungen für grüne Infrastruktur inkl. Schritt-für-Schritt-Bauanleitungen zur eigenständigen Umsetzung an Schulen entwickelt und beispielhaft an mindestens einer Schule pro Bundesland umgesetzt (siehe Abb. 1). Die entwickelten Finanzierungsszenarien bieten eine breite Argumentations- und Handlungsgrundlage für ein Ausrollen grüner Infrastruktur an Schulen in ganz Österreich sowie in einigen Fällen auch eine Übertragbarkeit auf Deutschland.


Low-Cost-Begrünungslösungen

Entwicklungsprozess von Low-Cost-Begrünungslösungen

Die Entwicklung von Begrünungslösungen für den Innenraum, für Fassaden und Freiflächen unter direkter und intensiver Einbeziehung von Schülern und Schülerinnen des Camillo-Sitte-Bautechnikums (CSBT) sowie einer gartenbautechnischen Schule in Wien ist entscheidend für den Erfolg des Projekts.

Wesentlich ist in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit den Schulen als primäre Zielgruppe. Die Schüler und Schülerinnen konnten die Begrünungssysteme selbst planen, die ersten Prototypen umsetzen und diese seitdem an ihrer Schule betreuen. Gleichzeitig wurden die Schüler und Schülerinnen an interdisziplinäres Arbeiten herangeführt und konnten sich aktiv an der Gestaltung ihrer Umwelt beteiligen.

Der gesamte Entwicklungsprozess der im Rahmen des Forschungsprojekts entstandenen Begrünungslösungen ist in Abb. 2 dargestellt. In diesem Prozess wurden, in enger Zusammenarbeit mit dem Projektteam, durch die beteiligten Schulklassen in einem mehrstufigen Ablauf verschiedene Begrünungslösungen entwickelt, wobei sich die unterschiedliche Expertise der beteiligten Schulen optimal ergänzt hat.

So entstanden nach Informations- und Inspirationsinputs durch das Projektteam erste Entwürfe, welche dann im weiteren Verlauf in Bezug auf Konstruktion, Befestigung, Bepflanzung, Substrat und Bewässerung ausdetailliert und schlussendlich umgesetzt sowie in Form von Schritt-für- Schritt-Bauanleitungen für das vielfältige Nachbauen aufbereitet wurden.


Den ganzen Beitrag können Sie in der März-Ausgabe der Bauen+ lesen
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